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Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde

Was ist die Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde?

Die Naherholungsgebiete Pauliner Marsch und Im Suhrfelde liegen vor der Hauptdeichlinie. Sie sind als hochwassergefährdetes Gebiet ausgewiesen und sind nur durch eine Verwallung geschützt. Bei schweren Sturmfluten kann die Weser hier über die Ufer treten und die Flächen überfluten. Um hierauf besser vorbereitet zu sein und die möglichen Schäden so gering wie möglich zu halten, wurde am 21. September 2022 Bremens erste und bislang einzige Sturmflutpartnerschaft gegründet.

Die Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde ist ein Zusammenschluss von Nutzer*innen, Vereinen, Firmen und Privatpersonen aus der Pauliner Marsch & Im Suhrfelde mit der Umweltbehörde. Ziel der Partnerschaft ist die Vorsorge vor Schäden durch Überschwemmungen, die durch schwere und sehr schwere Sturmfluten eintreten können. Die Kooperation entstand als Ergebnis des vom Bund geförderten Projekts „BREsilient – klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“ (2017 – 2023) www.bresilient.de, in dem Akteur*innen aus dem Gebiet gemeinsam Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge und zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt haben. Durch den Klimawandel erreichen Sturmfluten in Zukunft höhere Wasserstände. Einmal im Jahr findet vor Beginn der Sturmflutsaison ein Austausch zur aktuellen Situation und zu Vorsorgemaßnahmen statt.

Reden
Austausch zur Sturmflut- und Hochwasservorsorge: Die Sturmflutpartnerschaft ist ein Ergebnis des Projekts „BREsilient – klimaresiliente Zukunftsstadt Bremen“. Regelmäßig tauschen die Mitglieder ihre Erfahrungen aus und entwickeln gemeinsam Ideen zur Sturmflutvorsorge.

Warum brauchen wir eine Sturmflutpartnerschaft?

1962 standen die Pauliner Marsch & Im Suhrfelde zuletzt unter Wasser – damals gab es allerdings noch keine Verwallungen. 1981 brach bei einem Hochwasser in der Mittelweser ein Sommerdeich auf der gegenüberliegenden Werderinsel und zerstörte ein Kleingartengebiet. Seitdem stand das Wasser zur Sturmflutsaison (Oktober-April) immer wieder knapp unter der Kante der Verwallung. Deshalb ist es wichtig, sich das Risiko immer wieder bewusst zu machen und Vorsorgemaßnahmen umzusetzen. Miteinander zu diskutieren, Erfahrungen auszutauschen, gute Beispiele zu übernehmen und gemeinsam Ideen zu entwickeln sind entscheidende Bausteine, um alle Nutzer*innen der Gebiete zu sensibilisieren und im Ernstfall die Schäden für sich und andere so gering wie möglich zu halten.

Überflutung
Überflutungsszenario: Bereits bei einer schweren Sturmflut mit einem Höchststand von 5,75 m NHN (=Normalhöhen Null) - dies entspricht 3,13 m über MHW (=Mittleres Tidehochwasser) - stehen weite Teile der Pauliner Marsch bis zu 1 m tief unter Wasser. Das Gebiet Im Suhrfelde (rechts) ist erst ab 6,20 m NHN betroffen.
Überflutung
Überflutungsszenario: Bei einer sehr schweren Sturmflut mit einem Höchststand von 6,50 m NHN (entspricht 3,88 m über MHW) sind die Pauliner Marsch und das Gebiet Im Suhrfelde komplett überschwemmt, teilweise bis zu 3m.

Wie könnte eine Überflutung der Pauliner Marsch / Im Suhrfelde ablaufen?

Die folgende kurze Animation ist eine Darstellung von Ergebnissen der hydraulischen Berechnungen für die Pauliner Marsch und das Gebiet Im Suhrfelde. Sie stellt in einem 24-Stunden-Zeitraffer die Wassertiefen und Fließbewegungen des in die Gebiete eindringenden und aus dem Gebiet herausfließenden Weserwassers bei einer sehr schweren Sturmflut mit einem Scheitelwasserstand von 6,50m NHN dar. Die Wassertiefen sind in unterschiedlichen Blautönen dargestellt. Mit den sich laufend verändernden Pfeilen werden Fließbewegungen und -richtungen dargestellt. Sollten keine Pfeile sichtbar sein, steht das Wasser auf diesen Flächen – es kann dann nicht abfließen und verbleibt daher zunächst auf den Flächen.

Kartengrundlage: © GeoBasis-DE / GeoInformation Bremen 2023
Datenquelle: Ingenieurbüro STADT-LAND-FLUSS INGENIEURDIENSTE GmbH

Wer ist bereits Mitglied der Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde?

Folgende Institutionen sind bereits der Sturmflutpartnerschaft beigetreten:

  • Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
  • FC Union60 Bremen
  • Bremer Weser-Stadion GmbH
  • Kleingärtnerverein Peterswerder e. V.
  • KanuSport-Freunde e.V. Bremen
  • Immobilien Bremen
  • SPD Bremen-Hastedt
  • BTV 1877
  • Gartenfreunde "Weserlust" e.V.
  • Sport-Verein "Werder" v. 1899 e.V.
  • SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA
  • Bremischer Deichverband am rechten Weserufer
  • Umweltbetrieb Bremen
  • Sportamt Bremen
  • Sportgarten e.V.
  • Tennisverein Rot-Weiß e.V.
  • Segelverein Weser e.V.
  • Bremer Kanu-Wanderer e.V.
  • Beirat Östliche Vorstadt
  • Beitrat Hemelingen

Wie kann ich Mitglied in der Sturmflutpartnerschaft werden?

Die Mitgliedschaft in der Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch & Im Suhrfelde steht grundsätzlich allen Personen, Vereinen, Institutionen, Firmen und Einrichtungen mit Bezug zum Gebiet offen. Nachdem Sie die Beitrittserklärung an die Umweltbehörde geschickt haben, wird sie geprüft. Anschließend erhalten Sie eine Bestätigung.

Kooperationsvereinbarung Sturmflutpartnerschaft (pdf, 265.3 KB).

Bitte senden Sie das ausgefüllte Dokument an:

Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft
Ref. 32
An der Reeperbahn 2
28217 Bremen

hochwasser@umwelt.bremen.de

Was kann ich tun?

  • In Notfällen den Notruf wählen: 112
  • Informieren Sie sich über die aktuelle Lage und befolgen Sie die Anweisungen von Behörden, Polizei, Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk (THW)
  • Sturmfluten gehen meist mit starken Stürmen einher. Betreten Sie daher das Gebiet wegen der Gefahr herabstürzender Äste und umstürzender Bäume nicht bzw. verlassen Sie es unmittelbar und begeben Sie sich an einen hochwassersicheren Ort
  • Parken Sie Ihr Fahrzeug an einem sicheren Ort hinter der Hauptdeichlinie
  • Informieren Sie ggf. Nachbarn und Freunde
  • Informieren und Vorsorgen (s. u.)

Wo bekomme ich Informationen?

Aktuelle Informationen zur Sturmflutsituation erhalten Sie aus der Tagespresse, im Fernsehen (Wetterbericht) und im lokalen Rundfunk, sowie im Internet:

Hintergrundwissen und aktuelle Detailinformationenen

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Publikationen